In der beliebten 20-Liter-Klasse fing auch Torsten einst an. Das ist inzwischen über zehn Jahre und ein paar Kinder her. Und weil die Wohnung zu klein (oder der Nachwuchs zu groß) wurde, war schon bald erst mal eine ausführliche Braupause angesagt. Die endete erst mit dem Umzug in ein Haus, das glücklicherweise eine Waschküche mit Ausgang auch zum Garten hat. Besonders beneidenswert für jeden erfahrenen Hobbybrauer: Der Boden mit Abfluß. Mit Wasser abspülen, fertig ganz wie in einer professionellen Brauerei.
Den Anstoß zum Brauen gab, wie so oft in der Prä-Internet-Ära, Jean Pütz mit seiner "Hobbythek". Allerdings nur indirekt, denn jener inspirierte Torstens Vater. Das weckte die Neugierde wie es gemacht wird und was den Unterschied zwischen den verschiedenen Sorten ausmacht. Nicht zuletzt die Experimentierfreude ließ ihn schließlich zum Maischeholz greifen.
Nach dem Umzug, vor drei Jahren, sollte es dann gleich mit solidem Gerät losgehen: Ich wollte damals eine "Braueule" kaufen und hatte die 2.000 Euro auch schon zur Seite gelegt. Dann schenkte mir meine Frau ein Brauseminar. Der Seminarleiter indes legte von Anfang an Wert darauf, daß Bier auch mit einfachsten Mitteln und Gerätschaften zu brauen ist. Dieser Funke sprang über: Das hat er so eindringlich erklärt, dass ich den Gedanken an die Braueule verworfen und einfach mal wieder angefangen habe zu brauen.
Einfach hin oder her: Sein Hang zur Perfektion ließ Torsten seinen Sudkessel alsbald mit einem automatischen Rührwerk aus Edelstahl ausrüsten. Natürlich im Eigenbau! Das besondere daran: Das Rührwerk ist von Anfang an auf größere Sude vorbereitet: Ich habe es so geplant, daß es auf verschieden große Kessel leicht zu adpatieren ist. Nicht ganz einfach war die Beschaffung von passenden Edelstahlteilen.
Da schon bald die 27 Liter seines Kessels um einen Zusatztopf fürs Hopfenkochen erweitert werden mußten, kam umgehend eine Sudpfannenexpansion auf die Agenda. Und es wird auch ansonsten fleißig ergänzt und erweitert.
Mit seiner Anlage ist Torsten auf jeden Fall zufrieden und würde sie jederzeit wieder selbst basteln weil es Spaß macht so etwas zu bauen und im Einsatz zu haben. Funktioniert absolut zuverlässig und perfekt. Gerade von der Temperaturverteilung im Sud. Aktuell steht indes der Umstieg von Flaschen- auf Faßgärung auf dem Programm. Und auch da gibt es sicher genug zu erfinden und zu perfektionieren. Anders als bei seinem Altbock (ich kann, will und mag nur obergärig!), den macht ihm so schnell niemand nach.
Vor dem Brautag: Vermehren der Hefe. Natürlich in einer selbst konstruierten Belüftungsanlage.
Mit variablem Kraft-Rührwerk: 6NM, passend auch für große Kessel.
Das Rührwerk von oben. Rechts eine Öffnung für den Temperaturfühler.
Paßt, blitzt, blinkt und: Rührt!
Hier wird gemaischt, geläutert und gegoren.
Der Senkboden des Läutereimers.
Bewährte Eintauchkühler
Vielen Dank an Torsten fürs engagierte Teilnehmen.