Ein unscheinbarer Werbeprospekt der örtlichen Buchhandlung flatterte Eric 1998 ins Haus und sollte Folgen haben. Darin wurde nämlich unter anderem ein Sachbuch angepriesen: Bierbrauen für Einsteiger. Gekauft war das Buch schnell, gelesen indes wurde es gründlich: Zwei Jahre wurden in das reifliche Studium der Lektüre und in ausladende theoretische Erwägungen investiert, denn gut geplant ist bekanntlich halb gebraut.
Als dann noch zwei Braugesellen gefunden waren, ging es schließlich los: Die Zutaten wurden zusammengekauft und knapp drei Tage vor Beginn des Jahres 2001 wurde, Glockenschlag neun Uhr morgens, eingemaischt. Läutern und Hopfenseihen wurden, wie man das aus mittelmäßigen Einsteigerbüchern kennt, mit der berüchtigten Windelmethode praktiziert. Richtig befriedigend war das aber nicht. Auch die sonstigen Anleitungen des Buchs boten reichlich Spielraum für Spekulationen, während die Segnungen von Meßinstrumenten wie etwa der ordinären Würzespindel diskret verschwiegen wurden. Kein Wunder, daß unser erstes Weizenbier eher ein Weizenbock wurde. Gestört hat das indes keinen der Braunovizen, im Gegenteil: Das Ergebnis hat uns erst richtig angespornt!
Und so wurden weitere, dieses Mal fundiertere, Anleitungen aus der Feder der Braukollegen Rudolph und Hanghofer, beschafft und ausführlich im Internet recherchiert. In einem damals noch recht überschaubaren Forum stieß Eric alsbald auf Bau- und Brauanleitungen, die ihn zum Läutern ein geschlitztes Kupferrohr und zum Hopfenseihen die Whirlpoolmethode als Mittel der Wahl küren ließen. So wuchs die Anlage schnell auf eine Ausstoßmenge von nunmehr 50 Litern. Gearbeitet wurde je nach Wetter in der Küche oder im Hof nicht immer zur Freude meiner Freundin und der zwei Kinder. Es folgte der Bau einer Malzmühle und eines Gegenstromkühlers. Außerdem wurde ein gut bestücktes Malzlager eingerichtet und eine eigene Hefebank nach der Kochsalzmethode angelegt. Ab da war ich als Brauer autark und mußte nur noch alle zwei Jahre etwas Hefe, Malz und Hopfen nachkaufen.
Als schließlich vor einiger Zeit ein Umbau der Heizungsanlage anstand und deutlichen Platzgewinn versprach, sah der Brauherr seine große Stunde gekommen: Ich hatte plötzlich und unerwartet einen eigenen Raum für die Brauerei zur Verfügung! Diese Gelegenheit wurde prompt ergriffen. Der Raum wurde verputzt, gefliest und mit einer Küchenfront samt Wasserinstallationen ausgestattet. Auch ein weiteres Problem wurde bei dieser Gelegenheit gelöst: Wie das im Leben immer so ist, wenn man die dritte und vierte Hand braucht, ist gerade keiner da. Also habe ich einen Hubtisch angeschafft, mit dem ich die bis zu 85 Kilo schweren Töpfe beliebig nach oben bekomme. Mit diesem Tisch hat Eric seine Brauprozesse auf unkomplizierte Art gelöst: Ich mache alles mit Schwerkraft, brauche keine Pumpe und muß nichts mehr umschöpfen!
Abgefüllt wird in Flaschen und 20-Liter-Fässer manchmal zu oft: Ich bin, was Menge und Sortenvielfalt angeht, ab und an etwas über das Ziel hinausgeschossen.
Damals noch in der Küche mit überschaubaren Sudgrößen...
...und archaischen Läutermethoden.
Schroten nach handwerklicher Methode.
Das Rührwerk in Gestalt der Brauherrin.
Gefunden im Internet, gebaut selbst: Das geschlitzte Kupferrohr als wirkungsvoller Senkboden-Ersatz.
Kochen mit dem Lift: Topf samt Brenner auf der leistungsstarken Hebebühne...
...die die Sudpfanne nach dem Kochen an den richtigen Platz zum Hopfenseihen und Kühlen befördert.
Kräusen in Hochform im gekühlten Gärfaß.
Im Lagerkeller mangelt es nicht an Abwechslung dem Brauherrn wird's bisweilen zu vielfältig.
Darauf ein Helles: Eric mit seiner Ausrüstung, hier ausnahmsweise über Tage.
lauterbacher
als ich die kiste lauterbacher gesehen hab,dacht ich es könnt ja auch licher dabei sein
im letzten bild endlich ein 30er licher fässchen:)
freddi
AUS ZWEI HALBEN SÄUEN KANN MAN AUCH NE LANGE MACHEN
lauterbacher
als ich die kiste lauterbacher gesehen hab,dacht ich es könnt ja auch licher dabei sein
im letzten bild endlich ein 30er licher fässchen:)
freddi
AUS ZWEI HALBEN SÄUEN KANN MAN AUCH NE LANGE MACHEN