Zum "friedlichen Wettstreit um das beste Bier" hatte, bereits zum 15. Mal, Richi Leder vom Schweizer SIOS Homebrew-Shop geladen und so viele wie nie waren gefolgt. Im idyllischen Wald, einem kleinen und ruhigen Ort in der Nähe von Zürich, trafen sich viele schweizerische Freunde des guten und handwerklich gebrauten Biers und, ebenfalls mehr denn je zuvor, auch Gäste aus dem benachbarten Ausland was in diesem Fall "Deutschland" meinte. Letzteres mag auch damit zusammenhängen, daß es bei der Trophy, anders als bei der bekanntesten vergleichbaren Veranstaltung in Deutschland, ausschließlich um die Verkostung von Hausbrauerbieren geht und diese nicht mit zeitgleichen touristischen Besichtigungsangeboten konkurriert.
Insgesamt 116 Biere waren, wenn auch teilweise sehr kurzfristig, angemeldet worden und es standen über 50 Tester zur Verfügung. Von solchen Quoten kann man bei den meisten Verkostungen bislang nur träumen. Das gilt übrigens auch für die Qualität der Testate selbst. Der Anteil an Bieren, die mit einem eindeutigen Gär- oder Geschmacksfehler eingereicht wurden, war vernachlässigbar gering.
Zu bewerten waren insgesamt zehn verschiedene Bierkategorien: Helles und dunkles Lagerbier, Doppelbock, Altbier, Kloster- und Witbier als Vertreter des belgischen Raums, die typisch britisch/irischen Stile IPA und Stout, Fruchtbiere sowie "kreative" Biere, also jene, die deutlich außerhalb herkömmlicher Reinheitsgebote und allgemein bekannter Sorten anzusiedeln sind. Die Verkostung fand in zwei Runden statt, wobei jedes Bier von zwei Verkostergruppen à vier Personen bewertet wurde. Ein Austausch untereinander ist hier sowohl erlaubt als auch erwünscht, was bisweilen freilich das Risiko einer gegenseitigen Beeinflussung mit sich bringt.
Mancher, der von weiter angereist war, nutzte die Gelegenheit schließlich noch für ein verlängertes Wochenende, da Wald einen guten zentralen Ausgangspunkt für Touren in die gesamte Schweiz bietet. Die Bleiche, traditioneller Veranstaltungsort der Trophy, ist als Arbeits- und Freizeitresort mitsamt Hotel, Bad, Sportklub und Ayurvedazentrum in behutsamer Umgestaltung aus einer ehemaligen Textilfabrik entstanden und ist schon für sich einen Besuch in Wald wert. Sie liegt in Sichtweite des SIOS Homebrew-Shops, der in dieser Form als regelrechten Mekka für Braujünger in Deutschland leider bisher seinesgleichen sucht.
Wer es also dieses Jahr versäumt hat, sollte sich das Frühjahr 2010 schon jetzt vormerken. Nicht nur wegen der wirklich herausragenden Biere. Termine werden natürlich rechtzeitig angekündigt.
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