Typische Daten
Farbe | 5 8 EBC (kräftig goldgelb) |
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Stammwürze | 16 % |
Alkoholgehalt | 6,5 7,5 %Vol |
Bittere | 35 45 IBU (fein- bis kräftig herb) |
Rezenz | 4,5 5 g/l (moderat) |
Malzsorte | Pilsner Malz (ggf. wenig helles Karamellmalz) |
Hopfen | Feinste Aromahopfen, deutlich wahrnehmbar |
Gärung | untergärig (8 11 °C) |
Trinktemperatur | 8 9 °C |
Rezeptbeispiel | |
Fast überall wird mit dem Begriff Bockbier heute zwar zurecht ein starkes, allerdings meist auch ein dunkles und karamelliges Bier in Verbindung gebracht. Dabei ist das nicht einmal die halbe Wahrheit: Das ursprüngliche Bockbier war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein eher helles und nur mäßig süßes, dafür recht hopfenbetontes Gebräu.
Historisches
Während sich das ursprüngliche Bockbier im Süden Deutschlands schon bald zu einer süßen, nicht zuletzt in der Fastenzeit beliebten dunklen Flüssigmahlzeit entwickelte und man dort im Biergarten alle möglichen Arten von Weizenbier bevorzugte, etablierte sich in den nördlicheren Regionen der Brauch, dem Beginn der Freiluftsaison mit einem dazu passenden Starkbier zu huldigen. Dies war die Geburtsstunde des Maibocks, der sich besonders im Frühling bis heute großer Beliebtheit erfreut, als heller Bock aber ansonsten auch das restliche Jahr erhältlich ist. In Einbeck, als allgemein anerkannter Geburtsstadt des Bockbiers, wird in dieser Art bis heute der Ur-Bock gebraut, aber auch in Skandinavien werden helle Starkbiere vergleichbarer Art seit langem gebraut und immer noch gerne getrunken.
Besondere Kennzeichen
Im Gegensatz zu den bayerischen Vertretern der Bockbierliga ist ein Maibock hell. Auch finden sich darin nur selten und dann auch nur andeutungsweise Spuren einer Restsüße. Da der Maibock stets hoch vergoren ist, bezieht er seine durchaus vorhandene Vollmundigkeit aus der hohen Stammwürze, dem relativ hohen Alkoholgehalt und nicht selten aus dem Einsatz größerer Mengen Aromahopfen.
Diese sorgen auch dafür, daß dieses typische Frühlingsbier bei aller wärmenden Stärke immer ein sommerlich-aromatisches Duftbukett aufweist. Erlaubt ist hier die gesamte Vielfalt feinster Aromahopfensorten. Um seine minimale Restsüße und den starken Alkoholgehalt von bis zu 7,5 Volumenprozent gut zu kontrastieren, sollte ein Maibock immer eine mindestens ausgewogene, gerne auch kräftigere Hopfenbittere mitbringen.
Damit der hohe Gehalt aller Geschmacksträger gut zur Geltung kommt, sollte der Kohlensäuregehalt auf keinen Fall zu hoch liegen. Ein angenehmes, aber eher dezentes Prickeln kennzeichnet einen sorgfältig gereiften Maibock.
Nicht zuletzt wird ein typischer Maibock zumindest heute immer untergärig gebraut, was zu Zeiten seiner Erfindung mangels Kühltechnik natürlich anders war. Insgesamt paßt zu diesem Biertyp aufgrund seiner ohnehin schon komplexen Aromen aber eine geschmacklich neutrale Lagerhefe einfach besser, während es von Bockbier im allgemeinen selbstverständlich auch hervorragende obergärige Vertreter gibt.
Stilecht genießen
Auch, wenn man ihn in Flaschen bekommt: Ein Maibock schmeckt am besten, wenn er mit der nötigen Sorgfalt und Ruhe frisch vom Faß gezapft wird. Die Gläser sollten angesichts der Bierstärke nicht zu groß sein, damit sich der Verkoster die nötige Zeit für den Genuß nehmen kann ohne daß sein Maibock absteht.
Beim Zapfen sollte auf einen nicht zu schnellen Durchfluß geachtet werden. Die Schaumkrone sollte eher etwas kremig als zu wattig, aber dennoch gut haltbar und standfest sein. Die Temperatur ist ideal, wenn sie vom Gast als erfrischend, aber nicht eiskalt empfunden wird.
Gläser
Da es sich beim Maibock um ein hopfenaromatisches und insgesamt um ein Bier mit intensiveren Geruchskomponenten handelt, sollte ein sich nach oben verjüngendes Glas gewählt werden, so daß die Duftstoffe nicht zu schnell entfliehen können. Im Zweifel ist eine Pilstulpe hier geeigneter als ein zylindrischer Krug; ideal ist ein Seidel mit einer leicht bauchigen Form.