"Damals", als es fast noch kein Internet gab, brachte ein Freund eines Tages die berühmte Hobbythek-Brauanleitung mit. Das traf bei Hotte sofort den entscheidenden Nerv. Wir haben alles selber gebastelt: Eine Bierspindel, Styroporummantelung zum Rasten halten für den Einmachtopf der Oma, Windeln zum Läutern um Stuhlbeine gespannt... war am Anfang nicht immer alles einfach, ohne Internet und Handbuch. Das war vor über zehn Jahren 1998. Kann man da schon sagen "Brauerfahrung aus zwei Jahrtausenden?"
Mangels Erfahrung und praktischer Anschauung wanderte von den ersten zwanzig Litern indes mehr in den Abfluß als die Kehlen hinunter. Zu enttäuschend war das Ergebnis. Allerdings wurde von Anfang an mit olympischer Haltung gebraut: Es hat zwei Möglichkeiten gegeben: Entweder es schmeckt und wir machen weiter, oder es schmeckt nicht und dann können wir das nicht auf uns sitzen lassen.
Auf diese sportliche Art dauerte es nicht lange, und das Bier gelang zusehends besser. So wurde auch nicht eines Tages "die neue Anlage" beschlossen, sondern vorhandenes beständig erweitert: Stück für Stück ist immer mal wieder was verändert worden, und das empfiehlt Hotte auch zum Nachahmen: Einfach immer gemütlich aufrüsten, wenn's einen überkommt!
Noch etwas "überkam" Hotte, als er bereits einige Jahre Brauerfahrung verbuchen konnte: Ein beruflich veranlaßter längerer Aufenthalt in den USA. Schnell fand er Anschluß an die dort sehr aktive und vielfältige Hobbybrauerszene und wurde selbst bald Mitglied eines lokalen Brauklubs. Viele Ideen für einfache und praktische Braugeräte brachte er nach seiner Rückkehr mit nach Hause und adaptierte sie für seine persönliche Ausrüstung: Die Mischung aus Zubehör, das teilweise mehr in den USA (Magnetrührer, Kühlbox) oder Deutschland (Einmachtopf, Kunststoffgärfass) gebräuchlich ist, macht meine Anlage einzigartig.
Heute, nachdem er jüngst einen zweiten Brautopf angeschafft hat, braut Hotte Gemütlich 40 Liter an einem Brautag. Nicht nur, weil man damit problemlos gutes Bier brauen kann, würde er die Anlage genau so immer wieder zusammenstellen. Ein weiterer Grund ist sicher auch die äußerst handliche Unterbringung vieler Komponenten in praktischen Campingboxen. So ist alles mit wenigen Handgriffen einsatzbereit und nach dem Brauen schnell wieder ordentlich verstaut.
Bevor es losgeht, wird die Hefe mit einem praktischen Magnetrührer ausgiebig belüftet und so vermehrt.
Die bewährte Mühle macht Schrot aus Korn (genauer: Malz) und ist auf einem praktischen und staubhemmenden Auflagebrett montiert.
Rechteckig, praktisch, gut: Die Maisch- und Läutereinrichtung befindet sich in einer handlichen Kiste. Geläutert wird schnell und bequem mit einem Edelstahl-Panzerschlauch aus dem Sanitärbedarf.
Die Läuterbox im Einsatz.
Wozu einen monströsen Sudkessel, wenn man 40 Liter bequem auf zwei Einkochtöpfe verteilen kann?
Ebenfalls platzsparend, handlich und komfortabel: Der kompakte Plattenkühler bringt die Würze ruck-zuck auf Anstelltemperatur.
Zwei Töpfe, zwei Gärfässer. Ebenfalls handlich und kompakt.
Was man sonst noch zum Brauen braucht: Rührstab
für den
Whirlpoolzum
Belüften der Würze, Thermometer, Rührlöffel, Meßzylinder,
Spindeln, Refraktometer und Pipette (v.l.n.r.)
Wenn alles getan ist: Mit dieser mobilen Zapfanlage kann das Ergebnis an jedem beliebigen Ort stilecht gezapft und verkostet werden.