Mit einem Seminar zu einem völlig anderen Thema fing es an: Bernhard erinnerte sich an einen Bericht, den er vor Jahren gelesen hatte: Von einem Brauer, der seine alte Top-Lader-Waschmaschine an seinen Laptop angeschlossen hatte und mit dieser Anlage schnell und einfach braut. Von da an ließ ihn der Gedanke, gutes, natürliches Bier selbst zu brauen und zu genießen, nicht mehr los. Seinen Freunden Klaus und Markus ging es nicht anders.
Beim Stöbern im Internet sind wir auf brauherr.de aufmerksam geworden. Von dort hatten wir auch die hervorragenden Bauanleitungen. Schließlich wurde noch etwas Literatur angeschafft und los ging's. Mit dem Bau wurde im Herbst 2008 begonnen. Bei der Materialauswahl achteten die Jungs sowohl aufs Budget, als auch auf einfache Beschaffbarkeit: Die Teile liegen praktisch in jedem Baumarkt und die Kosten sind überschaubar.
Nach einem Dreivierteljahr war es dann schließlich so weit: Am 6. Juni wurde der Jungfernsud gebraut. Die Obergrenze war unserer Meinung nach das Gärfass mit 60 Litern. Also haben wir uns an einen Hauptguss mit 30 und einen Nachguss mit 40 Litern gewagt. Wir sind von einem Schwund ausgegangen und dachten, "dette haut so schon hin!" Letztendlich kamen satte 38 Liter in die Flaschen, der Rest ist verdampft oder steckt noch im Treberkuchen… Doch schnell wurde der verbreitete Wunsch nach mehr Ausstoß laut: Wir haben ein zweites Gärfass besorgt und sind optimistisch, den Ausstoß auf über hundert Liter zu heben.
Stolz sind die Garagenbrauer auf die Mobilität ihrer Ausrüstung: Brauwasser kommt in Wassersäcken und das Kühlwasser aus dem Wohnmobil wir könnten auch irgendwo auf der grünen Wiese brauen! Wirklich ungewöhnlich ist aber vor allem die exakte Temperaturermittlung sie erfolgt mit einer Wärmebildkamera. Nur die Beheizung wurde anfangs nicht optimal ausgeführt.
Die Anlage im Ganzen: Der Kessel im Vordergrund ist über Schwanenhalsseiher, Gegenstromkühler und Pumpe mit dem Gärfaß verbunden. Die Läutertonne dient als Auffanggefäß für das Abwasser aus der Gegenstromkühlanlage. Über den Kanister wird das warme Abwasser in die Regentonne überführt: Als gute Schwaben lassen wir nix verkommen!
Die Läutertonne...
...im Einsatz: Die Würze läuft. Erklärung über-flüssig!
Ein Gegenstromwürzekühler, wie ihn der Hausbrauer kennt...
...und aus Sicht der Wärmekamera. Hier kann man prima sehen, wie die Temperatur sich im Kühlrohr verändert.
Auf garagenbrauer.de stellen die Drei sich und ihre Anlage noch einmal ausführlich vor.