Einkaufsliste
Was? | Wieviel? |
---|---|
Rundhölzer in zwei Stärken (siehe Bauplan) | 2 |
Ggf. nichtrostende Drahtstifte, kürzer als der Durchmesser des dickeren Holzes | 9 |
Werkzeug
- Kleine Holz- oder Bastelsäge
- Bohrmaschine
- Hilfreich: Bohrständer
- Holzbohrer, Größe wie kleineres Rundholz
- ggf. Hammer
- ggf. Feile
Findest Du es nicht auch ziemlich einfallslos, im Großmarkt einen feldküchengroßen Suppenlöffel zu kaufen, bestenfalls noch drei Löcher hineinzubohren um das Ergebnis als "Maischepaddel" im eigenen Hobbybrauer-Versand anzubieten?
Als Skeptiker aus Leidenschaft kam der Kauf eines solchen Utensils für mich natürlich nicht in Frage. Noch nicht mal das Nachbauen einer solch ungeeigneten Lösung, denn ein echtes Maischepaddel soll ja weniger die angebrannten Treber vom Boden des Glühweintopfes lösen, sondern vor allem für gute Durchmischung der festen Maischebestandteile mit den flüssigen sorgen. Wenn Du Dir das Zunftzeichen der Brauer einmal genau ansiehst, wirst Du feststellen, daß ein Kochlöffel ein wenig anders aussieht, als das dort meist mittig prangende Maischepaddel. Es besteht aus gitterförmig angeordneten Holzstäben, zwischen denen auch dickflüssige Maische durchpaßt. Nordamerikanische Händler führen unter der Bezeichnung "Maischeholz" übrigens so gut wie ausschließlich Modelle dieser Bauart. Suppenlöffel läßt sich dort offenbar kaum ein Hobbybrauer für teures Geld andrehen.
Aber es soll hier ja gar nicht ums Kaufen gehen - selbst machen ist ja die Devise. Das erfreulich wenige und zudem günstige Baumaterial für ein Maischeholz, das seinen Namen verdient, bekommst Du im Baumarkt. Rundhölzer werden gerne beim Bastelbedarf geführt und sind in den verschiedensten Stärken zu bekommen - je nachdem, wie groß Dein Paddel werden soll. Falls Du die Konstruktion vernageln willst, nimmst Du natürlich Drahtstifte aus einem nicht rostenden Material.
Und so einfach wird es gemacht
Auf der Skizze, die Du auch in besserer Qualität als PDF-Datei herunterladen kannst, siehst Du verschieden groß zurechtgeschnittene und an- bzw. durchgebohrte Rundhölzer zweier verschiedener Stärken:
Wie Du außerdem siehst, sind sämtliche Maßangaben relativ und beziehen sich auf die Dicke des stärkeren der beiden Rundhölzer. Beispiel: Bauteil 1 ist mit einer Länge von 30 X angegeben. Wenn das dickere Rundholz nun 15 mm stark ist, muß Teil 1 also 450 mm lang sein. Ist das dickere Holz 20 mm stark, muß das dünnere 8 mm (= 0,4 X) dick sein.
Hast Du alle Teile zurechtgesägt, erfolgen die Bohrungen. Mit einem Bohrständer bist Du hier einerseits auf der sicheren Seite. Andererseits habe ich es freihändig gemacht, und die leichten Abweichungen in der Ausführung geben meinem Paddel erst recht eine besondere Festigkeit - bilde ich mir wenigstens ein.
Zum Schluß mußt Du die Hölzer nur noch entsprechend der Skizze zusammenstecken. Nun wirst Du schon merken, ob deine Konstruktion eher von Spielräumen geprägt ist oder weitgehend stramm sitzt. Ist Letzteres der Fall, kannst Du Dir das Nageln hier ggf. sparen. Ich habe mein Maischeholz nach dem Bau einfach ein paar Stunden in heißes Wasser gelegt, damit es ein wenig quellen kann. Seitdem ist es bombenfest rührt zuverlässig dickste Maischen. Und so sieht es aus:
Noch ein Tip: Wenn du alle Rundholzteile mit einer Feile ringsum bearbeitest, hast du keine scharfen Kanten, die die Handhabung unangenehm machen können.
Wenn Du ein echter Bastelfuchs bist, Dein Maischepaddel etwas größer werden soll, Du noch ein drittes Stück Rundholz (Durchmesser: ca. 1,25x) kaufen willst und einen (Forstner)bohrer in der Dicke X besitzt: Erweitere Dein Maischeholz um ein Griffstück, wie Du es von einer Schaufel kennst.
Fazit
Billig, einfach, fast ein wenig dekorativ und obendrein noch sehr zweckmäßig: Ich mag mein Maischeholz. Und ein Rührwerk baue ich dann irgendwann mal.