Das Selbstbauen von Brauanlagen erfordert vor allem Enthusiasmus, Geduld und ein wenig allgemeines handwerkliches Geschick. Bisweilen sind allerdings auch Kenntnisse nötig, die nicht jeder schon daheim in die Wiege gelegt bekam und die auch nicht zur allgemeinen Schulbildung gehören. Ein wenig davon findest Du, möglichst kurz und einfach gehalten, im Folgenden.
Löten
Hier: Das Löten von Kupferrohren und Fittingen. Du solltest es immer dann können, wenn Du irgendwelche festen Leitungen oder Röhrensysteme zu basteln hast, wie zum Beispiel beim Bau eines Gegenstromwürzekühlers.
Wichtig ist beim Löten, daß die hergestellte Verbindung möglichst fest, dicht und haltbar wird. Um das zu Erreichen, muß das Kupfer an den Verbindungsstellen schön blank und fettfrei sein und beim Löten auf den richtigen Umgang mit der Hitze der Lötlampe geachtet werden.
- Alle zu verbindenen Teile an den Berührungsflächen fein säuberlich mit Stahlwolle oder, besser, mit metallfreiem Reinigungsvlies blank putzen.
- Die Lötstelle dünn mit Flußmittel einstreichen.
- Beide Teile zusammenstecken und am besten vorsichtig an einem freien Ende des Rohrs (nicht an der Lötstelle) in einen Schraubstock einspannen.
- Langsam mit der Lötlampe die zu lötende Stelle erhitzen. Das dauert etwa zwei bis drei Minuten. Wichtig ist dabei die gleichmäßige Erwärmung; wenn möglich, die Flamme indirekt am anderen Ende (also nicht der zu verlötenden Stelle selbst) ansetzen.
- Die Lötlampe wegnehmen und etwas Lötzinn an die erhitzte Stelle streichen. Dadurch schmilzt das Lot und verläuft sofort gleichmäßig. Durch den "Kapillareffekt" wird es bei vorangehender sachgerechter Erhitzung automatisch in den Spalt zwischen den zu verlötenden Teilen gesaugt. Das Zinn niemals direkt erhitzen, sondern immer durch die Hitze des zu lötenden Werkstoffs zum Schmelzen bringen!
- Die nun hoffentlich entstandene schöne, gleichmäßig abgedichtete Lötstelle zunächst an der Luft, dann ggf. noch in Wasser abkühlen und vom restlichen Flußmittel befreien.
Fertig!
Bemerkungen des Heizungsbauers
Ein paar Kleinigkeiten zu den einzelnen Punkten:
1. Stahlwolle geht auch, besser ist metallfreies Reinigungsflies.
3. nicht die Lötstelle einspannen, sondern ein freies Ende des Rohrs.
4. Geht auch schneller, wichtig ist, daß es gleichmäßig warm ist, am besten von hinten erwärmen, wenn man von vorne lötet.
5. Streiche "Lötmittel" setze "Lot" oder "Lötzinn". Wir löten ja vor allem Kupferrohr.
6. Bitte nicht gleich ins Wasser, sondern erst an der Luft abkühlen lassen - zumindest so lange bis das Lot sicher erstarrt ist.
7. (Bonuspunkt) Die Kupferrohre für unsere Brauanwendungen sollten nicht hart- sondern weichgelötet werden. Beim Hartlöten wird das Rohr ausgeglüht und wird dadurch weicher, das ist für unsere Zwecke eher kontraproduktiv.
Gruß, Alex.
Hier könnte meine Signatur stehen
Danke für die Ergänzungen.
Danke für die Ergänzungen. Ich habe alles bis auf Punkt 7 korrigiert. Von Hart- und Weichlöten habe ich zwar schon gehört, aber es sind mir zugegeben böhmische Dörfer. Kann man das denn anhand der Anleitung durcheinander bringen?
Besser Bier brauen!
Hart und weich
Ein Hinweis, daß nicht hartgelötet werden sollte, scheint mir sinnvoll, manch einer denkt ja, das würde besser halten.
Punkt 5 hast Du nicht konsequent eingearbeitet.
Gruß, Alex.
Hier könnte meine Signatur stehen
Stimmt(e).
Stimmt(e).
Besser Bier brauen!